In der Agrarwirtschaft und im Gartenbau werden bevorzugt Mulchfolien aus BAW und Anzuchttöpfe aus verrottenden Biokunststoffen verwendet, da ihre Lebensdauer einstellbar ist und keine nicht abbaubaren Rückstände im Boden verbleiben, was Arbeit und Zeit und damit auch Kosten sparend ist. Sie zersetzen sich in der Erde und werden nach Gebrauch lediglich untergepflügt. Pflanzschalen von Blumen- und Gemüsepflanzen werden gemeinsam mit Küchen- und Gartenabfällen kompostiert. Kostengünstig sind auch Bindegarne, Bänder und Clips aus BAW, die zur Befestigung von hochwachsenden Pflanzungen oder Rankepflanzen dienen. Bisher angewandte Erzeugnisse aus konventionellen Materialien mussten nach der Ernte mühsam von Hand wieder entfernt werden. Der Einsatz von Biokunststoffen an dieser Stelle erübrigt diesen Schritt, da sich aus ihnen gefertigte entsprechende Produkte mitsamt den Pflanzenresten kompostieren lassen. Da zusätzliche Arbeitsschritte entfallen, können durch den Einsatz von Biokunststoffen Kosten gespart werden.
Als vorteilhaft haben sich auch kompostierbare Samenbänder und Wirkstoffverkapselungen aus Biokunststoffen erwiesen. Des Weiteren werden abbaubare Folien und Netze in der Pilzzucht genutzt und auch die Ummantelungen von Baum- und Strauchwurzeln der Verkaufsware in Gärtnereibetrieben bestehen zunehmend aus verrottenden Biokunststoffen. Folien, Bänder und Netze aus Biokunststoffen vermögen frisch angelegte Böschungen und Hügelbeete zu befestigen und schützen sie vor Bodenerosion, bis sich das Wurzelwerk der Pflanzen ausreichend entwickelt hat. Auch auf Friedhöfen erweist sich der Gebrauch von Pflanzschalen und Töpfen aus biologisch abbaubaren Hüllen als zukunftsweisend. Für Betreiber von Golfplätzen lohnt sich der Einsatz von biologisch abbaubaren Abschlaghaltern aus Biokunststoffen, da damit das anschließende Aufsammeln entfällt; die Halterungen bleiben im Boden und verrotten dort.
(Quellen: FNR , European Bioplastics; Bildquelle: Novamont, European Bioplastics)