Hauptbestandteile der Kunststoffe dieser Werkstoffkategorie sind Dicarbonsäuren und Diole.
Als Diol wird hauptsächlich biobasiertes 1,3-Propandiol (PDO) oder 1,4 Butandiol (BDO) eingesetzt, während die Dicarbonsäure entweder auch biobasiert oder ein petrochemisches Erzeugnis ist.
Aus diesen Basismonomeren werden großtechnisch folgende drei Polymere aufgebaut:
Polymer |
Handelsname |
Biobasierte Monomere |
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Polytrimethylenterephthalat (PTT) |
Sorona |
PDO |
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Polybutylensuccinat (PBS) |
Bionolle 1000 |
BDO |
Bernsteinsäure |
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Polybutylensuccinatadipat (PBSA) |
Bionolle 3000 |
BDO |
Bernsteinsäure |
Adipinsäure |
Polybutylenadipatterephthalat (PBAT) |
Ecoflex |
BDO |
Adipinsäure |
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Die Polymere sind thermoplastisch und unterscheiden sich im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit kaum von den petrochemischen Kunststoffen, sodass sie auf den gängigen Verarbeitungsanlagen für Kunststoffe eingesetzt werden können. Die Eigenschaften dieser Werkstoffe sind mit denen von technischen Kunststoffen wie PA, PET oder PC vergleichbar.
Nachteilig ist die momentan geringe Verfügbarkeit des Werkstoffs, die jedoch mit Nutzung der vorhandenen Infrastruktur für PET-Herstellung schnell ausgebaut werden kann. Aufgrund der ähnlichen Verarbeitung benötigen die PET-Anlagen nur eine geringe Modifikation, um auf PTT-Produktion umgerüstet zu werden.
Die aktuelle Marktgröße für PTT-Anwendungen ist eher gering. Entwickelt wurde PTT auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen hauptsächlich für die Herstellung von Fasern für Teppiche und Gewebe für Industrieanwendungen. Mögliches Einsatzgebiet stellt auch der Verpackungssektor dar.
Mit der Markteinführung der PTT-Werkstoffe aus BioPDO wird aufgrund des Herstellungsverfahrens für 2020 ein Marktpotential von 227.000 t prognostiziert. Mit dem Hersteller DuPont steht jedoch ein großes Unternehmen hinter dem Herstellungsprozess, der in der Lage ist, die Kapazität nach Bedarf zu erhöhen. Grundsätzlich ist es aber möglich, aufgrund der ähnlichen Herstellung, die vorhandenen PET-Anlagen zur Herstellung von PTT zu nutzen. Einen Engpass stellt dabei die PDO Herstellung dar, da sie separat errichtet werden muss.
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sind die Preise von 2,30 €/kg realistisch.
(Quelle: Ostfalia)