Bisher führten diese Kunststoffe ein Nischendasein und konnten sich am Markt kaum etablieren. Dies könnte sich jedoch in absehbarer Zeit stark ändern. So sehen Unternehmen und Experten inzwischen eine wirtschaftliche Chance für Biokunststoffe.
Genaue Produktionszahlen und -kapazitäten von Biokunststoffen weltweit sind schwer zu ermitteln. So existieren meistens nur Schätzungen, die sich durch das rasche Wachstum der Biokunststoffbranche stetig ändern. Die wohl belastbarsten Veröffentlichungen liefert seit einiger Zeit der Branchenverband European Bioplastics. Nach Erhebungen des Verbands haben sich durch das zweistelligen Wachstum des Gesamtmarktes für Biokunststoffe die Produktionskapazitäten in den letzten 3 Jahren vor 2010 vervierfacht. Zudem gab European Bioplastics im Mai 2011 bekannt, dass die weltweiten Produktionskapazitäten in 2011 auf über 1 Mio t pro Jahr ansteigen werden.
Die Abbildung über die „Global production capacity of bioplastics“ zeigt, das European Bioplastics auch in den nächsten Jahren weiterhin ein starkes Wachstum der Produktionskapazitäten erwartet. Es wird erwartet, dass der Anstieg auf 1.710kt bis zum Jahr 2015 zum Großteil durch nicht biologisch-abbaubare Biokunststoffe getragen wird. Lag 2008 die Produktion dieser Biokunststofffamilie noch bei 6 kt, so sind für das Jahr 2015 fast 1.000 kt prognostiziert. Dies zeigt sich auch in einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach „nicht kompostierbaren Biokunststoffe“ durch deren Verwendung in immer mehr Anwendungsgebieten. Großen Anteil an dieser Entwicklung haben unter anderem die Produktion des Bio-Polyehtylens von Braskem bzw. Dow und Crystalsev und die Produkte der BASF. Doch auch im Bereich der bioabbaubaren Kunststoffe wird ein weiterer Anstieg der Kapazitäten erwartet. So hat der Marktführer im Bereich PLA, Natureworks, den Bau eines weiteren Werks in Südostasien mit einer jährlichen Kapazität von etwa 140kt angekündigt.
[Bildquelle: european bioplastics]